Mitarbeiterbericht

Hilfe für den Druckerei-Alltag

Fast 7 Jahre ist es nun schon her, dass ich zum ersten Mal die Druckerei in Koutou betreten habe. Doch als ob es erst gestern gewesen wäre, sind mir einige Sätze des langjährigen Direktors von damals im Gedächtnis geblieben: „Wir arbeiten hier nicht in erster Linie für die Kirche oder für die Mission TEAM. Auch ist es nicht meine Firma, sondern unser Herr trägt die Verantwortung für den Fortbestand dieses Dienstes. Ihm gilt es von ganzem Herzen zu vertrauen!“  

Es folgten danach eindrückliche Beispiele, wie sich Gottes Fürsorge in der fast 70-jährigen Geschichte dieser Druckerei auch ganz praktisch gezeigt hatte. Ob es die Unsicherheit während des Bürgerkrieges war, große finanzielle Engpässe, Personalprobleme oder einfach nur defekte Maschinen – immer wieder hat sich auf ganz unterschiedliche Weise eine Tür geöffnet, so dass weiterhin christliche Literatur produziert werden konnte. Mittlerweile schreiben wir das Jahr 2022 und nun bin es ich selbst, der dankbar auf so manch erfahrene Hilfe zurückblicken darf. Sicherlich waren dabei noch keine Existenzen gefährdet, was aber an sich auch Grund genug wäre, um den Herrn zu loben. Darüber hinaus beeindruckt mich noch, wie fast schon regelmäßig die ganzen Reparaturen an unseren Maschinen gelingen dürfen, obwohl ich als „Laie“ zuweilen doch ganz schön ratlos gewesen bin. Die Hilfe unseres Herrn ist da unumstritten spürbar! Mal bekomme ich einen genialen Einfall oder aber Er stellt mir die „richtige“ Person zur Seite. Selbst um so manch benötigtes Ersatzteil kümmert Er sich, z.B. indem ich ganz nebenbei die nötigen Kontakte bekommen habe, wo es baugleiche Maschinen zum „Ausschlachten“ gibt. Schon manches Mal wurde ich dort fündig. Im Hintergrund zieht Gott also die Fäden und sorgt dafür, dass meine begrenzten Möglichkeiten kompensiert werden. Gewiss ist das kein Automatismus und erfordert meinerseits auch viel Engagement sowie immer wieder neu die Bereitschaft zum Dienen.

Diese ist dann ganz besonders gefordert, wenn man Aufgaben in einem Bereich zu erledigen hat, denen man sich so ganz und gar nicht gewachsen fühlt. Solche gibt es auf dem Missionsfeld zur genüge, und natürlich auch in der Druckerei. Augenblicklich kommt mir da die Zeit gleich nach der Trennung von unserem Büro- und Finanzangestellten in den Sinn. Quasi über Nacht hatte sich mein Tätigkeitsbereich fast ausschließlich an den Schreibtisch verschoben. Buchhaltung und Finanzen anstatt Druckerschwärze und Maschinengetöse. Ohne jegliche Büroerfahrung hatte es einige Zeit gedauert, bis ich mich voll und ganz dieser zusätzlichen Herausforderung stellen konnte. In solchen Situationen gilt es den Herrn beim Wort zu nehmen, der uns ja die Befähigung für unseren Dienst zugesagt hat.

Mittlerweile begleite ich diese Aufgabe schon über 1½ Jahre und bin bestimmt noch ein ganzes Stück von meinem eigenen Anspruch entfernt. Sehr wahrscheinlich würde ein „Finanzfachmann“ auch sagen, dass mein seitheriges Bemühen zum größten Teil nur „Stückwerk“ war. Beides wird unseren Herrn aber niemals davon abbringen, auch weiterhin nach Seinem Ratschluss für die Druckerei zu handeln.

Wir befinden uns im Tschad und sind nach wie vor uneingeschränkt in der Lage, christliche Literatur zu produzieren. Zudem könnten wir zu jeder Zeit Rechenschaft über unsere Finanzen abgeben. Vielleicht nicht fachlich korrekt, aber von Herzen! Mehr ist im Moment wohl für „Seine Mission“ nicht nötig.

Somit durfte ich mich inzwischen auch wieder vermehrt in den technischen Bereich mit einbringen. Es hat nicht lange gedauert, bis ich dort einen weiteren Beweis für Gottes Fürsorge erhalten habe. Erneut ohne mein Zutun wurde mir überraschend eine 3-tägige Fortbildung im Tschad angeboten. Eigens aus Frankreich war ein Techniker angereist, um eine Schulung an einer exakt gleichen Druckmaschine durchzuführen, welche wir bei uns vor kurzem ebenfalls in Betrieb genommen hatten. Diesmal gab es natürlich keinerlei Bedenken meinerseits, sondern die Freude und Dankbarkeit über Gottes Güte überstrahlte einfach die ganzen Mühen der vorangegangenen Monate. Gelassen, aber nicht gleichgültig, lässt es sich mit solchen Erfahrungen in die Zukunft blicken.

Andreas