Mitarbeiterbericht

Danke und Bitte

Wie die meisten Eltern gebe ich mir viel Mühe, damit meine Kinder „Bitte“ und „Danke“ sagen lernen. Ein täglicher Kampf, aber das absolute Muss in unserer Gesellschaft. Als ich aber anfing, Tschadarabisch zu lernen, merkte ich schnell, dass die Höflichkeitsformeln von einer Kultur bzw. Sprache zur anderen variieren können. Als ich nachfragte, wie man „Bitte“ auf Tschadarabisch sagen könnte, musste mein Lernhelfer eine Weile überlegen. Nicht, weil es zu viele Möglichkeiten gibt, „Bitte“ auszudrücken, sondern vielmehr, weil man den Begriff hier kaum benutzt. Anstatt „Könnte ich bitte das Salz haben?“ sagt man „Anti mileh“ – gib mir Salz. Einfacher, aber doch auf den ersten Blick ziemlich unhöflich. Es ist aber nicht so gemeint – andere Länder, andere Sitten. Denn z.B. ein Koreaner, der anfängt, deutsch zu lernen, wird wahrscheinlich die gleiche Erfahrung mit unserer Sprache machen. Er wird merken, wie „wenige“ Höflichkeitsformeln es in Deutsch gibt im Vergleich zum Koreanischen.