Ich schlendere über den Markt und denke an meinen ersten Marktbesuch im Tschad. Mein Gehirn konnte die vielen Eindrücke noch nicht selektieren und ich war vollkommen erschlagen. Mittlerweile liebe ich den Markt. Der Trubel, die interessanten Dinge, die man sieht und sich immer noch fragt was dies oder jenes wohl ist, die farbenfrohen Stoffe, die mich jedes Mal zum Stehenbleiben verleiten. Apropos Stoffe: Ein Mann möchte mir seine Ware anpreisen. Das erste Wort, was ihm entgleitet, als er mich sieht ist: Nasarra (bedeutet so viel wie „Weiße“ und wird einem ständig hinterhergerufen). Im zweiten Anlauf sagt er „tschadische Nasarra“. Ich fühle mich geehrt. Mein aus tschadischem Stoff geschneidertes Kleid und das Kopftuch, das ich trage, scheinen ihm positiv aufgefallen zu sein. Das war definitiv das schönste Kompliment, das ich im Tschad bekommen habe: weiß und dennoch ein kleines bisschen tschadisch.